1200 Jahre Ippesheim

Ippesheim - Gestern, Heute, Morgen

Tief in der Geschichte zurück

Vor vielen 1000 Jahren gab es bereits Ippesheimer - oder wie auch immer sie sich nannten. Die Gegend um Ippesheim mit ihren fruchtbaren Lößböden war schon in der Vorgeschichte besiedelt. Bereits vor 7500 Jahren ließen sich Bauern, die von Ackerbau und Viehhaltung lebten, hier nieder. Sie bauten eine bisher nicht gefundene Siedlung und eine einmalige Kreisgrabenanlage (etwa 4900–4700 v. Chr.). Im Verbreitungsgebiet dieser Kultur entlang des Rheins und in Südwestdeutschland gibt es sonst keine Kreisgrabenanlagen. Normalerweise sind diese Bauwerke mit Keramik der sogenannten Stichbandkeramischen Kultur und der Lengyel-Kultur im Donauraum verbunden. Bei einer Ausgrabung im Frühjahr 2002 wurde schließlich ein sensationeller Fund gemacht. Im Zentrum der Anlage wurden Reste eines weiblichen Skeletts entdeckt. Die Tote, die bald ‚Ippsi’ genannt wurde, war anscheinend bei der Aufgabe der Kultstätte kopfüber in einer Grube bestattet worden.

Genauso einmalig sind die Funde auf dem Bullenheimer Berg, die eine Besiedlung aus der Zeit von 1300 bis 800 v.Chr.; und es ist wahrscheinlich, dass die Erbauer im Umkreis um den Berg ihre Siedlungen hatten.

Lange nachdem die Kelten die Befestigungen auf dem Bullenheimer Berg aufgegeben hatten, entstand das Römerlager in Marktbreit (5/7 und 9 n. Chr.). Man nimmt an, dass es als Ausgangsposition für eine großflächige Eroberung Germaniens erbaut wurde. Nachweislich trieb es die Legionäre in unsere Gemarkung um Holz zu schlagen und Kuhherden zu weiden. Lager und Legionäre zogen sich jedoch später wieder an den Rhein zurück, nachdem ab der Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. die römische Expansionspolitik in Germanien gescheitert war.

Die Fränkische Landnahme, also die Kolonisierung durch die Franken, fand im im Zeitraum vom 5. bis zum 8. Jahrhundert statt. Am Beginn dieser Landnahme steht der Sieg des Merowingers Chlodwig I. über die Alamannen um das Jahr 496 n. Chr.; charakteristisch für die Landnahme sind die Reihengräberfelder und die Gründung vieler Orte mit der Endung -heim, -hausen/-husen, -rod, -ingen und -weiler/-wiler. Nach 780 n. Chr. ist keine Neugründung mit dieser Endung mehr nachzuweisen.

Bereits um 744 wurde das Kloster Fulda von Winfried Bonifatiusm dem "Apostel der Deutschen", gegründet. 765 wurde es als Reichskloster unter königlichen Schutz gestellt an das fränkische Königtum gebunden. Das Kloster erhielt von den Königen viele Zuwendungen, auch in Form von Land, Lehen und Leuten. Auch in unserer Gegend gewann es reichen Grundbesitz aufgrund von Schenkungen des fränkischen Adels. Ordnungsliebend wie die Mönche waren erstellten sie auch viele Liste über den Klosterbesitz. Und in einer dieser Liste wird auch unser Dorf genannt: "In Ippinesheim 20 volle und 4 halbe Hufen, 200 Morgen, 6 Hörigenfamilien, 132 Schafe, 36 Rinder, 70 Schweine, 2 Weingärten". Schon vor 1265 treten aber die Besitzer der Burg Vorderfrankenberg, die Burggrafen von Nürnberg, als Grundherren im Dorf auf.

Die Burg Vorderfrankenberg als Sitz unseres "Landesherrn" hatte mit diesem immer großen Einfluss auf das Dorfgeschehen und die Geschichte. Die Herren wechselten doch in dieser Zeit des ausgehenden Mittelalters aus finanziellen Gründen sehr häufig. Als jedoch die Familie von Hutten aus den Haßbergen eine hohe Sühne-Geldsumme von Ulrich von Württemberg erhielt, kauften sie 1520 Vorderfrankenberg. Als die Familie der Hutten auf Frankenberg 1783 ohne Nachfolger ausstarben, vergab der Markgraf zu Ansbach-Brandenburg als Lehensherr die Burg an einen seinen verdienten Minister, Ludwig Karl Wilhelm von Pölnitz.

1528 führte Georg, der Fromme, Markgraf von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach als Lehensherr der Frankberger Dorfherrschaft die Reformation in Ippesheim ein. Als erster Pfarrer nach der Lehre Dr. Martin Luthers wird Hans Mielich aus Nördlingen von den Hutten bestellt.

Aufgrund der Wirren im Bauernkrieg von 1525, an dem auch Ippesheimer Bauern beteiligt waren, beschließt die Familie von Hutten 1529 eine erste "Dorffs-Ordnung", in der das öffentliche Leben und die Kommune detailliert geregelt werden.

Eva von Hutten heiratet 1549 Veit von Lichtenstein und erhält 1559 "den halben Theil des Gutes Ippesheim" samt dem dortigen Schloss als Heiratsgut. Die Kellergewölbe stammen wahrscheinlich noch aus dieser Zeit. An diesem Standort befand sich vermutlich auch bereits das "feste Haus" der fränkischen Eroberer aus der Zeit um 800. Im 30-jährigen Krieg brannte das Schloss 1634 ab und wurde dann um das Jahr 1700 wieder aufgebaut. 1863 erwarb Freiherr Friedrich von Pölnitz das Schloss und bewohnte es einige Jahre, bis er um 1873 Ippesheim verließ. 1898 verkaufte er das Schloss an die Gemeinde. Bis 1973 wurde es als Grund- und Hauptschule genutzt. Der letzte Lehrer, Oskar Oppitz, wurde auch als Heimatforscher und Autor der Ippesheimer Dorfchronik bekannt. Gegenwärtig befinden sich im Obergeschoss des Schlosses die Amtsräume der Gemeindeverwaltung, im Erdgeschoss ist der moderne gemeindliche Kindergarten untergebracht.

Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort zuerst nur durch viele Truppendurchzüge und Unterhalt derselben geplagt. Aber im September 1634 brannten kaiserliche Kraotische Reiterei unter General Piccolomini das Dorf nieder; nur wenige Häuser sollen beschädigt stehen geblieben sein. Es dauerte Jahre bis Kirche, Schloss und viele Anwesen wieder bewohnt und benutzbar waren.

Im Jahre 1700 hatte sich das Dorf einigermaßen erholt und zusätzlich zu den 9 Anwesen am Geißbuck entstanden dort nun weitere. Dieser neue Ortsteil außerhalb der alten Befestigungen wurde noch 100 Jahre später als "äußeres Dorf" bezeichnet. Jedoch die Zeit der Krieg war noch lange nicht zu Ende. Es wurde direkt bei uns nicht gekämpft, aber die Truppendurchzüge bzw. Einquartierungen in verschiedenen Kriegen und die Versorgung der Soldaten belasteten die Einwohner schwer, aber wenigstens mussten sie nicht um ihr Leben fürchten.

Aber schon 1713 traf nach den erneuten Truppendurchzügen im Spanischen Erbfolgekrieg ein neuer schwerer Schicksalsschlag den Ort. Ein aus Regensburg heimkommender Fuhrmann brachte die "leidige Seuch", die Pest, mit in den Ort. Schnell erkrankten viele Einwohner und der Fränkische Kreistag ordnete die Abriegelung durch Militär an. Nach über einem halben Jahr hob man die Quarantäne wieder auf; es starben in dieser Zeit insgesamt 49 Menschen an der Krankheit. Und schon 1722 erreichten als nächste ansteckende Krankheit die Pocken Ippesheim und wieder starben 22 Bürgerinnen und Bürger.

Die nächste Jahrzehnte, ja 200 Jahre, vergingen wie im Flug. Krieg, Frieden, Jugend und alte Menschen, Freud und Leid. Alles kamm immer wieder zusammen. Das stark landwirtschaftliche geprägte Dorf erlebte die Einführung des "Amerikaners", der 1837 von John Deere entwickelte „amerikanische Kehrpflug“, die Einführung des Kunstdüngers und der ersten dampfgetriebenen Dreschmaschinen. Auch kamen die "Bulldogs", dier ersten Traktiren im 20. Jahrhundert und ersetzten Pferde und Ochsen. Einige Handwerksberufe im Ort starben aus, wie Wagner und Büttner. Sie lassen sich nur noch in einigen "Hausnamen" wiederfinden.

Elektrisches Licht, der erste Landarzt, das erste Auto, das erste Telefon - die modernen Zeiten hielten genauso Einzug bei uns.

Aktuell und lebenswert!

Wohnen in einer ländlichen Region bedeutet Lebensqualität. Mit attraktive Flächenangeboten in modernen Baugebieten schafft die Gemeinde beste Voraussetzungen für Bürgerinnen und Bürger, die ihren Lebensmittelpunkt von außerhalb in einen der drei Ippesheimer Ortsteile verlegen wollen oder den Entschluss gefasst haben, Wohneigentum auf eigenem Grund und Boden zu schaffen. Die ausgewiesenen Baugebiete befinden sich in ruhigen, beschaulichen und naturnahen Lagen mit unverbaubarem Blick auf die idyllische Landschaftsszenerie. Junge Familien wissen diesen Vorteil ebenso wie lebenserfahrene Menschen zu schätzen. Neubürgern erschließt sich eine lebendige Gemeinschaft in überschaubaren Verhältnissen. Gute Verkehrsanbindungen und die zentrale süddeutsche Lage sind Rahmenbedingungen für das Leben in einer ländlichen Region, in der individuelle Mobilität durch den eigenen Pkw von Vorteil ist. Die wirtschaftlichen Zentren sind einfach und schnell erreichbar, alle Infrastrukturangebote sind am Ort oder im unmittelbaren Nahbereich vorhanden

Handel und Versorgung funktionieren in Markt Ippesheim dennoch: Landmetzger bieten Wurst- und Fleischwaren als Selbstvermarkter an, frische Backwaren gibt es in der Verkaufsstelle einer Landbäckerei oder - noch bequemer und einfacher - in den mobilen Einrichtungen, die auf regelmäßigen Touren Brot, Brötchen und alle anderen Teigwaren in Fachhandelsqualität direkt vor die Haustür bringen. Das Angebot im Nahbereich braucht keinen Vergleich zu scheuen. Es reicht von den Discountern bis zum Lebensmittel-Einzelhandel, der mit mehreren Ketten präsent ist. Auch Drogerie- und Textilmärkte, Heimwerker- und Gartenmärkte fehlen im Umfeld nicht und sind leicht zu erreichen.

Die selbstständige Kommune Markt Ippesheim ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim. Neben verschiedenen Freizeitmöglichkeiten bietet der Markt alles, was man zum täglichen Leben braucht.

Nicht nur für Unternehmen und Industrie ist das gut: Der Markt Ippesheim hat gute Anbindungen im Stadt- und Fernverkehr. Öffentliche Buslinien bestehen nach Uffenheim und Ochsenfurt, der nächstgelegene Bahnhof ist Uffenheim mit Anbindung an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Das Gemeindegebiet wird durch die Staatsstraße 2419, die Bundesstraße B13 und die Bundesautobahn A7 erschlossen. Rad- und Wanderwege sind ausgewiesen und markiert. In der Forstwirtschaft wird die Gemeinde durch das Amt für Landwirtschaft und Forsten Uffenheim betreut. In jedem der drei Ortsteile besteht eine Freiwillige Feuerwehr, die sich um den Brandschutz kümmert. Die Ver- und Entsorgung ist im Markt gut organisiert. Die Wasserversorgung wird durch den Zweckverband Fernwasserversorgung Franken gewährleistet, die Energieversorgung durch N-Ergie AG Nürnberg. Eine Erdgasversorgung ist nicht vorhanden. In allen Gemeindeteilen ist die Abwassersituation durch eine vollbiologische Kläranlage (4.500 EW, Belebung mit Schlammstabilisierung) geregelt. Die Abfallbeseitigung erfolgt durch den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Altlastenbereiche sind nicht bekannt. Auch für die gesundheitliche Versorgung ist gesorgt: In den Ortsteilen Bullenheim und Herrnberchtheim bestehen Arztpraxen für Allgemeinmedizin. Krankenhäuser gibt es in Bad Windsheim, Rothenburg und Ochsenfurt, Fachärzte sind ebenfalls in der Umgebung angesiedelt. Im Bereich der Wohlfahrtspflege stehen die Einrichtungen in Uffenheim zur Verfügung. Ambulante Dienste zur Betreuung vor Ort sind vorhanden. Evangelisch-lutherische Pfarrämter bestehen in Ippesheim und Herrnberchtheim. Betreuungsmöglichkeiten und ein Bildungsangebot sind dem Markt Ippesheim wichtig. Deswegen unterhält er einen gemeindlichen Kindergarten im Ortsteil Ippesheim (50 Plätze, Betreuung ab 1 Jahr, Kinderkrippe, Schulkinderbetreuung). Die Gemeinde ist Mitglied im Schulverband Mittlerer Gollachgau, die Kinder besuchen die Grundschule in Lipprichhausen (Gemeinde Hemmersheim) und die Haupt- und Mittelschule in Uffenheim. Weiterführende Schulangebote gibt es in Uffenheim mit Realschule, Gymnasium und Fachoberschule.

Wohin uns der Weg noch führt!

Unser Dorf war über jahrhunderte landwirtschaftlich geprägt. Neben den vielen landwirtschaftlichen Anwesen gab es auch lokale Handwerker, die in diesem Umfeld ihre Arbeit fanden.

Doch die Veränderungen in der Landwirtschaft haben auch nicht vor Ippesheim Halt gemacht. Die Umwälzungen haben die Anzahl der bäuerlichen Betriebe stark reduziert. Die meisten Bewohner sind nun Pendler und der Beruf führt sie in die nahe, aber auch weitere Umgebung. Arbeitswege von mehr als 20 Kilometer Fahrtstrecke sind keine Seltenheit. Durch die gute Verkehrsanbindung mit Auto und Zug und die Infrastruktur zum Einkaufen und der notwendigen Versorgung bieten aber trotzdem eine lebenswerte Umgebung abseits der großen Zentren. Mit der guten Breitband-Anbindung ist aber auch ein Home-Office eine interessante Variante. Im öffentlichen Nahverkehr wird das so genannte Anrufsammel-Taxi eine UBER-ähnliche individuelle Lösung bringen.

Das Digitale Dorf wird uns auch einen neuen Vorteil gegenüber den großen Metropol-Regionen verschaffen. Aktuell zieht es viele Menschen zum Leben und Arbeiten in die großen Städte. Die hohen Kosten für die Schaffung privaten Wohneigentums, steigende Mieten, die Umwelt- und Instandhaltungsprobleme der städischen Infrastruktur sind jedoch Einschränkungen, die "auf dem Land" keinen oder nur geringen Einfluss haben. Hier bereiten wir uns auf die Zukunft vor und sehen attraktive Chancen, um für Einheimische und Neu-Bürger ein lebenswertes und bezahlbares Zuhause zu sein.

Die umsichtige Ausweisung von Baugebieten mit äußerst günstigen Preisen und der gezielten Förderung des Dorf-Innenausbaus bereiten wir unseren Ort wieter für die Zukunft vor.

Im Bereich der Landwirtschaft werden die wenigen Betriebe mit ökologischem Anbau und dem Digital Farming auch weiter ihre Wirtschaftlichkeit erhalten können. Moderne und nachhaltige Anbaumethoden werden die gepflegte, naturnahe Kulturlandschaft erhalten.